Grefrath (dpa/lnw) – Manfred Baum hat die Geschichte von sich und seinem kleinen Muck schon oft erzählen müssen. Vielleicht sind die Leute erstaunt, dass die katholische Kirche so etwas zulässt. Oder es liegt an der Geschichte von der Liebe zwischen Mensch und Hund, die über den Tod hinausgeht. Wenn Herr Baum irgendwann einmal stirbt, wird er seinen Dackel mit ins Grab nehmen. Der kleine Muck ist am 4. Oktober gestorben. Baum hat seinen Dackel verbrennen lassen – 210 Euro für eine Einzelkremierung. Er wollte ja nur seinen Muck in der Urne und nicht noch fünf andere Hunde. Im letzten Sommer hatte der 69-Jährige gelesen, dass man sich in Essen mit seinem Hund beerdigen lassen kann, als Grabbeigabe. «Da hab ich gesagt, Maria das wär doch was für uns.» Maria ist seine Frau. Aber der tote Hund auf einem Friedhof in Essen? Manfred Baum stellte…
Schlangenbad (dpa) – Die Äskulapnatter ist zwar in unserem Alltag vielfach präsent – in freier Wildbahn bekommt man sie aber nur an wenigen Orten zu Gesicht. Auf jedem Apothekenzeichen windet sich eine Schlange um einen Arzneikelch – als Verweis auf den antiken Heilgott Asklepios, auch Äskulap genannt. Das lebendige Vorbild der Schlange ist in Deutschland in vier kleinen Regionen vertreten. Neben zwei Vorkommen in Bayern schlängelt sich das mythenumwobene Reptil in Hessen rund um Schlangenbad nahe Wiesbaden und bei Hirschhorn im Odenwald durch die Landschaft. Die Biologin Annette Zitzmann von der Arbeitsgemeinschaft Amphibien- und Reptilienschutz (AGAR) schätzt die Zahl der Äskulapnattern in Hessen auf mehr als 10 000 Tiere. Der Bestand sei derzeit stabil, sagt sie. Das liegt womöglich an den besonderen Anstrengungen zum Schutz der Schlangen. An mehreren Dutzend Stellen haben Naturschützer in den vergangenen Jahren beispielsweise Komposthaufen im Wald aufgebaut, in denen die…
Dortmund (dpa/tmn) – Immer mehr Deutsche kommen auf den Hund. Derzeit leben nach Auskunft des Industrieverbands Heimtierbedarf knapp acht Millionen Hunde in der Bundesrepublik – Tendenz steigend. Viele von ihnen gehören fest zu einer Familie. Doch bevor ein Vierbeiner einzieht, müssen sich zukünftige Halter viele Fragen beantworten – eine davon lautet: Welcher Hund passt überhaupt zu uns? «Man kann zum Beispiel nicht sagen „Ein Golden Retriever ist ein Hund für alle“. Man muss sich die Familie anschauen», sagt Udo Kopernik vom Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) in Dortmund. Wie alt sind die Kinder? Ist die Familie unternehmungslustig oder eher häuslich? Ist hündische Gesellschaft für ruhige Spaziergänge gefragt oder soll der Hund ein Familienmitglied beim Sport begleiten? Vielleicht besteht in der Familie sogar Interesse an Hundesport? Zum Beispiel hat der beliebte Golden Retriever für viele Familien einige Vorteile. Er ist in der Regel leicht zu erziehen,…
Berlin (dpa/tmn) – Als Sophie Seifert im Internet eine Anzeige zum Thema Dog-Sharing schaltete, wusste sie noch gar nicht, dass es den Begriff gibt. «Ich habe überlegt, wie ich das eigentlich nennen soll.» Ihre Junghündin Ronja hatte sie ein paar Wochen zuvor aus Rumänien bekommen, vermittelt über eine Tierschutzorganisation. Schnell merkte sie, dass sich die Hundehaltung zeitlich nicht ganz mit ihrem Studium vereinbaren lässt. Deshalb suchte sie im Internet nach jemanden, der den Hund ein paar Stunden in der Woche betreut, während sie in der Uni ist. Und fand Hilfe: Inzwischen kümmert sich eine Doktorandin an den Tagen um Ronja, an denen Seifert länger Kurse hat. Ausschlaggebend war schließlich, dass ihre neue Dog-Sharing-Partnerin in der Nähe wohnt und tagsüber auf Ronja aufpassen kann. Dog-Sharing, Teilzeithund, Leihhund – die Modelle haben unterschiedliche Namen, aber ein ähnliches Prinzip: Mehrere Besitzer teilen sich ein Tier. Private Arrangements…
Putbus (dpa/tmn) – Dunkel, dick und haarig: Die Große Winkelspinne löst bei vielen Menschen Ekelgefühle aus. Manche Exemplare sind mit 16 Millimetern so groß wie eine Cent-Münze. Die Beine mit bis zu zehn Zentimeter Spannweite sind dabei noch nicht mitgerechnet. Wie ihre etwas kleinere Verwandte, die Hauswinkelspinne, fühlt sich der große Achtbeiner in feuchten Wohnungen, Schuppen und Kellern wohl. «Diese Arten haben sich sehr gut an den Lebensraum Haus angepasst», erklärt Tanja Straka von der Akademie für Tierschutz des Deutschen Tierschutzbundes. Manchmal bemerken Menschen die haarigen Mitbewohner gar nicht. Denn die Tiere ziehen sich gern in dunkle Ecken zurück und sind überwiegend nachts aktiv. Ihre Netze bestehen aus einem trichterförmigen Schlupfwinkel, über dem sich ein Deckennetz aus mehrlagigen Fangfäden spannt. Für Menschen ist die Winkelspinnejedoch vollkommen ungefährlich – wie fast alle heimischen Spinnenarten. «Selbst die Große Winkelspinne kann die menschliche Haut mit ihren Mundwerkzeugen…