Usingen – Sie sind bildschön und intelligent, bewegen sich elegant, haben exzellente Nerven – in Deutschland haben viele aber ein falsches Bild von ihnen. «Wenn die Leute an American Saddlebreds denken, dann sehen die meisten die Pferde in den amerikanischen Shows vor sich, die immer panisch wirken», sagt Martin Wingenfeld aus Kierspe, der seit 20 Jahren diese Gangpferde züchtet. Dabei seien es feine und vielseitig einsetzbare Tiere mit einem guten Charakter. In den amerikanischen Shows liefen sie jedoch mit durchgedrücktem Rücken und extrem hohen Kopf, kritisiert er. Für einen spektakulären Gang würden ihnen schwere Hufeisen aufgenagelt. «Die Pferde haben eine unheimlich hohe Schmerztoleranz», sagt er. Früher sei ihnen bis kurz vor Showbeginn ein Sack über den Kopf gezogen worden, damit sie sich noch ausdrucksvoller präsentierten. In Deutschland finden diese amerikanische Art des Reitens und die künstlichen Bewegungen der Pferde dagegen wenig Anklang. Nach Angaben der American…
Dortmund – Bikinis, Mäntelchen und Schühchen: Wer seinem Chihuahua etwas anziehen möchte, findet im Internet eine große Auswahl an Kleidungsstücken in Mini-Hund-Größe. Der Chihuahua gilt als die kleinste Hunderasse der Welt. Aus seinem runden Kopf blicken große Augen, die ihn zusammen mit dem zierlichen Körperbau niedlich wirken lassen. Das ist aber manchmal zugleich sein größer Nachteil: «Ein Chihuahua möchte ernst genommen werden – so wie jeder andere Hund auch», sagt Udo Kopernik vom Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) aus Dortmund. Man tue einem Chihuahua keinen Gefallen, wenn man ihn mit Kleidung ausstaffiert, sagt der Experte. Eine Ausnahme für Kleidung gilt allerdings im Winter: Es gibt Chihuahuas als Kurz- und als Langhaarhunde. «Wenn es sich um einen Kurzhaarhund handelt, kann ein Wintermäntelchen sinnvoll sein», sagt Kopernik. Dabei solle man aber vor allem auf die Funktionalität achten, und es im Fachhandel kaufen, rät er: Ein…
Wiesbaden – Die wegen der Vogelgrippe-Gefahr verhängte Stallpflicht kann bei den betroffenen Tieren zu erheblichen Leiden führen. «Das darf man nicht herunterspielen, vor allem die rangniedrigen Tiere kriegen es ab», warnt die Tierschutzreferentin des Vereins Tasso in Sulzbach, Cristeta Brause. Vögel lebten in komplexen Sozialstrukturen, zu wenig Platz führe zu Stress und zu Aggressionen. Die Tiere pickten sich gegenseitig an oder entwickelten Verhaltensstörungen. Das Land Hessen etwa hatte vergangene Woche nach fast drei Monaten Stallpflicht zwar seine Vorgaben gelockert. Doch mindestens 2,7 Millionen Tiere haben weiterhin Hausarrest. Bislang wurden 16 Vogelgrippe-Fälle in Hessen registriert. «Die Tiere werden kirre im Kopf, es ist katastrophal», schimpft der erste Vorsitzende der Rassegeflügelzüchter Hessen-Nassau, Heinrich Wenzel aus Nidderau. Die Ställe seien schließlich nur zum Übernachten und nicht für den ständigen Aufenthalt konzipiert. Die Tiere würden aggressiv und hackten aufeinander ein, manche Gänse seien wie gerupft. Einige Halter hätten aus Tierschutzgründen schon ihre Vögel abgegeben, 200 Züchter…
Hamburg – Spätestens, wenn die eigene Katze draußen regelmäßig auf Streifzüge geht, stellt sich für Halter die Frage nach der Kastration. Die Fortpflanzungsorgane zu entfernen, verhindert nicht nur unerwünschten Nachwuchs, sondern birgt weitere Vorteile. «Bei Katern reduziert sich etwa der Radius, in dem sie wandern. Daher verringert sich die Unfallwahrscheinlichkeit», erklärt Sarah Ross, Heimtierexpertin der Organisation Vier Pfoten. Auch für weibliche Katzen ist die Kastration sinnvoll. «Die weiblichen Tiere haben oft starke Schmerzen, wenn sie rollig sind und hören teilweise sogar auf zu fressen», sagt Ross. Die Kastration sorgt dafür, dass die Katze nicht mehr rollig wird. Für einen optimalen Ablauf spielt der Zeitpunkt der Kastration eine wichtige Rolle. «Sinnvoll ist es, die Tiere noch vor der Geschlechtsreife, also mit dem fünften Lebensmonat kastrieren zu lassen», rät Lea Schmitz vom Deutschen Tierschutzbund. Vor der Kastration wird das Tier erst einmal gründlich untersucht. Daraufhin werden…
Waldbronn – Igitt, riesige Insekten überall? Nein, sehr unspektakulär sieht es hier aus im Reich der Krabbeltiere. Der Herrscher im aufgeräumten Keller einer Doppelhaushälfte in Waldbronn bei Karlsruhe ist Adrian Kozakiewicz, gerade 19 Jahre alt geworden. Er bezeichnet sich als wohl jüngsten Insektenzüchter Europas, er ist ein Spezialist für Gottesanbeterinnen – und er ist ein ziemlicher Star in den sozialen Netzwerken. Ein Hype hat sich in den vergangenen Monaten um den jungen Mann entwickelt, der davon selbst ein wenig überrascht wirkt. Rund 270 000 Nutzer haben seine Facebookseite «Bugs and Science» abonniert, bis zu zwei Millionen Menschen schauen sich wöchentlich seine Clips an. Hinzu kommen Tausende Follower auf Instagram, und auf seinem YouTube-Channel « InsecthausTV» rufen Hunderttausende seine Videos auf. Auch das Fernsehen soll schon angeklopft haben – von Markus Lanz bis Galileo. Vor der Kamera lässt er spektakuläre Exemplare seiner Zucht über Hand…