Die biologische Schädlingsbekämpfung erfolgt ohne Chemie. Die Schädlingspopulation wird eingedämmt oder komplett entfernt, während andere Lebewesen nicht gefährdet werden. Die Schädlinge werden mit ihren biologischen Feinden bekämpft, damit sie sich nicht mehr vermehren können.
Vorteile gegenüber der Bekämpfung mit Chemie
Gegenüber der Schädlingsbekämpfung mit Chemie ist die biologische Schädlingsbekämpfung klar im Vorteil. Da keine Pestizide angewendet werden, können Menschen, Insekten, Wasserlebewesen und andere Tiere nicht geschädigt werden. Chemie kann auch Ihre Ernte stark belasten, wenn sich Rückstände der Pestizide auf Obst oder Gemüse befinden. Schlimmstenfalls wird das Grundwasser durch Chemie vergiftet. Die biologische Schädlingsbekämpfung ohne Insektizide ist eine gute wirtschaftliche Alternative.
Schädlingsbekämpfung mit Fressfeinden
Die biologische Schädlingsbekämpfung erfolgt mit Fressfeinden. So können Sie beispielsweise Schlupfwespen kaufen, um Motten zu bekämpfen. Die kleinen Wespen legen ihre Brut in die Eier der Motten und unterbrechen den Lebenszyklus der Schädlinge. Die Nützlinge werden aufgrund ihrer geringen Größe kaum bemerkt. Schlupfwespen stechen nicht, fliegen nicht durch die Räume und leben nur wenige Tage. Die kleinen Nützlinge verschwinden, wenn die Motteneier dezimiert sind.
Es gibt noch weitere Beispiele für die Schädlingsbekämpfung mit Nützlingen:
- Bekämpfung von Blattläusen und Spinnmilben mit Florfliegen und deren Eiern
- Marienkäfer und deren Larven zur Bekämpfung von Insekten und Blattläusen
- Raubmilben zur Bekämpfung von anderen Milben, Thripsen, Springschwänzen und Schildläusen
- Fliegen bekämpfen können Sie mit Güllefliege und nützlichen Milbenarten
- Schlupfwespen und Raupenfliegen zur Bekämpfung von Eichenprozessionsspinnern
- Schlupfwespen, Wanzen oder Ohrwürmer, um Apfelwickler zu bekämpfen.
Bekämpfung von Schädlingen mit Mikroorganismen
Die biologische Bekämpfung von Schädlingen kann auch mit Mikroorganismen erfolgen. Pilze, Bakterien, Viren und verschiedene Kleinstlebewesen sind geeignet, um Schädlinge im Freilandanbau zu dezimieren. Nematoden als Kleinstlebewesen bekämpfen Dickmaulrüssler, Trauermücken und Kirschfruchtfliegen. Granulose-Viren sind wirksam gegen verschiedene Wickler-Arten wie Apfelwickler. Bacillus thuringiensis israelensis ist ein Bakterium, das Stechmücken effizient bekämpft. Bacillus thuringiensis wirkt gegen Eichenprozessionsspinner, Frostspanner, Kohlweißling, Buchsbaumzünsler und Kartoffelkäfer. Mit dem Pilz Verticillium lecanii / Lecanicillium muscarium können Sie gegen Weiße Fliege, Läuse und Trauermücken vorgehen.
Entscheidende Vorteile für Menschen, Tiere und Pflanzen
Ein entscheidender Vorteil der biologischen Schädlingsbekämpfung besteht darin, dass die Nützlinge anders als bei der chemischen Schädlingsbekämpfung nicht zum Schädling geführt werden müssen, denn sie finden die Schädlinge. Sie erledigen ihre Arbeit allein, wenn sie einmal ausgesetzt wurden. Mit der biologischen Schädlingsbekämpfung sparen Sie Zeit, im Gegensatz zum Einsatz von Chemie, bei dem Sie die Insektizide immer wieder verteilen müssen. Bei der biologischen Schädlingsbekämpfung verbleiben keine Rückstände. Die Schädlinge entwickeln keine Resistenzen. Das Verfahren ist unkompliziert und erfordert keine Veränderungen an den Objekten. Während der Behandlung mit Nützlingen können die Pflanzen uneingeschränkt genutzt werden. Die Nützlinge oder Mikroorganismen stellen keine Gefährdung oder Beeinträchtigung für Mensch und Tier dar. Sie müssen keinen Befall mit Nützlingen befürchten, wenn die Schädlinge dezimiert sind. Für das Überleben benötigen die Nützlinge Wirtstiere. Sind diese Wirtstiere nicht mehr vorhanden, sterben die Nützlinge.
Im Ökosystem haben auch Schädlinge ihre Daseinsberechtigung, denn sie tragen zum ökologischen Gleichgewicht bei. Mit Fressfeinden werden die Schädlinge niemals vollständig abgetötet.
Bild: pixabay.com, jggrz, 4242848