Die Vogelhaltung ist keineswegs so einfach wie vielfach angenommen wird. Von Natur aus zählen Vögel zu den Fluchttieren, sodass viel Geduld aufgebracht werden muss um die Tiere handzahm zu bekommen.
Ein Vogel der sofort auf einen zufliegt sobald die Käfigtür geöffnet wird und auf dem Finger Platz nimmt ist der Traum vieler Vogelhalter. Doch sind Vögel von Natur aus eher scheu, da sie zu den Fluchttieren zählen. Fühlen sie sich bedroht, dann suchen sie sofort das Weite. Vögel sind keine „Kuscheltiere“ und wer sie zähmen möchte, der muss dazu sehr geduldig sein und viel Zeit mitbringen. Da die Tiere ihren Fluchtinstinkt immer in sich tragen ist es nicht gerade leicht sie an den Menschen zu gewöhnen. Nicht selten sind Fehler in der Tierhaltung dafür verantwortlich, dass die Vögel kein Vertrauen zu uns Menschen fassen.
Bei der Vogelhaltung kann man schon zu Beginn einiges falsch machen
Wenn der Vogel das erste mal in sein neues Zuhause kommt sollte er die Möglichkeit bekommen sich langsam an die neue Umgebung zu gewöhnen. Daher ist es unbedingt notwendig, dass es in den ersten Tagen ruhig zugeht und nicht laut und hektisch gesprochen wird, das würde die Vögel nur verschrecken. Bei der optimalen Eingewöhnung spielt auch der Käfigstandort eine entscheidende Rolle. Er sollte nicht zu tief stehen, da die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum bekanntermaßen in Bäumen leben. Am besten sollte der Piepmatz von seinem Standort aus auch mehrere Räume im Blick haben, damit er sich nicht so leicht erschreckt, wenn plötzlich jemand vor dem Käfig steht.
Hat sich der Vogel erst mal selber eingewöhnt, kann damit begonnen werden ihn langsam an den Menschen zu gewöhnen.
Nur mit viel Geduld bekommt man den Vogel handzahm
Dabei ist es auch besonders wichtig nicht hektisch vorzugehen. In kleinen Schritten kann versucht werden dem Vogel sein Lieblingsfutter mit der Hand zu reichen. Zunächst sollte das Futter durch die Gitterstäbe in den Käfig gsteckt werden, bevor nach einiger Zeit dann die Käfigtür aufgemacht und das Futter mit der Hand vor den Eingang gehalten werden kann. Mit etwas Geduld und Glück lässt sich der Vogel dann irgendwann von ganz allein auf der Hand des Halters nieder.
Jedem Vogelhalter sollte jedoch auch klar sein, dass nicht jede Vogelart genügend Sicherheit und Vertrauen gewinnt um handzahm zu werden. Vögel wie beispielsweise Wellensittiche sind relativ einfach zu zähmen, da sie Gesellschaft brauchen. Fehlt ein Partner ist es wahrscheinlicher, dass sie sich rasch an den Menschen gewöhnen. Doch sollte dabei auch bedacht werden, dass der Mensch keinen Artgenossen ersetzen kann. Doch generell gilt: einen Vogel alleine zu halten in der Hoffnung ihn so einfacher zähmen zu können ist falsch und nichts anderes als Tierquälerei. Wenn das Tier seine Scheu absolut nicht ablegen möchte sollte das vom Halter auch akzeptiert werden.
Bild: Pixabay, 1149970, Unsplash Werbung